Wildfreigehege "Wolfsrath"
Naherholung mit Erlebnisfaktor
Seit den 1970er Jahren ist das Naherholungsgebiet “Wolfsrath” in Saarwellingen auf einer Gesamtfläche von etwa 12 Hektar zu allen Jahreszeiten ein beliebter Ort für Familien, SpaziergängerInnen und auch einfach für Erholungssuchende. Die gut ausgebauten Spazierwege führen die BesucherInnen an insgesamt vier Tiergattern mit einer durchschnittlichen Größe von 1,5 Hektar vorbei. An den Freigehegen trifft man auf Sikawild mit Bergziegen, Rot-, Dam- und Steinwild, aber auch auf den ein oder anderen Wald- und Wasserbewohner. Zudem befinden sich auf dem Rundweg zwei Seen, welche aus dem ‚Wildbach‘ entspringen, zahlreiche Sitz- und Ruhemöglichkeiten und ein Kinderspielplatz. Dieser wurde 2022 erneuert, erweitert und mit neuen Spielgeräten ausgestattet. Die jungen BesucherInnen können sich auf einem Kleinkinderklettergerüst, einer Doppelschaukel, einem Seilklettergerät, einer Vogelnestschaukel sowie einer Hangrutsche austoben. Das Wildfreigehege „Wolfsrath“ in Saarwellingen bietet somit Kindern Raum für Erholung, Naturerfahrung sowie Sport und Spiel.
Anfahrt:
Von der Ortsmitte Saarwellingen erreichen Sie über die L 142 in Richtung Lebach fahrend den Parkplatz des Wildparks nach zwei Kilometern auf der linken Seite. Parkplätze stehen vor Ort kostenlos zur Verfügung.
Informationen zu unseren Tierbeständen:
Ursprung und Verbreitung:
Sikawild kommt in Deutschland nur in geringen Beständen vor. Oft findet man es jedoch in Wildgehegen. Seine ursprüngliche Heimat ist Ostasien. Von dort wurde es zuerst in Großbritannien und später auch in Deutschland angesiedelt.
Aussehen:
In seiner Gestalt ist es dem Damwild und in seinem Verhalten dem Rotwild ähnlich. Im Sommer ist das Fell rotbraun und weist mehr oder weniger ausgeprägte helle Fleckenreihen und einen dunklen Strich (Aalstrich) entlang des Rückens auf. Im Winter sind die Tiere dagegen einheitlich grau bis schwarz gefärbt. Flecken sind zu dieser Jahreszeit meist nicht auszumachen. Der weiße, herzförmige Spiegel ist deutlich ausgeprägt und in vielen Fällen schwarz umrandet. Auch der Schwanz (Wedel) ist weiß und durch einen schwarzen Mittelstrich gekennzeichnet. Im Winter bildet sich bei den männlichen Hirschen eine zottelige Halsmähne. Der Wechsel des Haarkleids vollzieht sich für gewöhnlich im Mai bzw. September. Nur die Männchen tragen ein Geweih, in der Regel aus acht Enden.
Lebensraum:
Das überwiegend tagaktive Sikawild bevorzugt feuchte Standorte und dichte vegetationsreiche Wälder als Lebensraum. Verglichen mit dem nah verwandten Rotwild sind Sikahirsche weniger gesellig. Größere Rudel bilden sich nur in der Paarungszeit. Ansonsten leben die Tiere in kleineren Familienverbänden oder lockeren Trupps zusammen. Ältere Hirsche ziehen meist als Einzelgänger umher.
Brunftzeit:
Die Brunft findet hauptsächlich im Oktober statt und endet Anfang November. Zu dieser Zeit verteidigen die Platzhirsche ihr Brunftterritorium.
Ursprung und Verbreitung:
Das Damwild stammt ursprünglich aus Kleinasien und aus dem östlichen Mittelmeerraum. Es wurde bereits vor 2000 Jahren als Gatterwild gehalten und heute ist es eine der weltweit am weitesten verbreitete Hirschart.
Aussehen:
Das Damwild ist deutlich kleiner als das Rotwild, hat lange Läufe, lange Wedel mit schwarzer Spitze und einen schwarz umrahmten weißen Spiegel. Neben vielen Farbschlägen von fast weiß über rotbraun, silbergrau bis fast schwarz, gibt es auch Damwild mit langem Fell. Im Sommer ist das Fell (Decke) rotbraun mit Aalstrich und weißen Flecken und im Winter graubraun. Die weißen Flecken sind im Winter kaum sichtbar.
Weibliches Damwild wird als Dam-Tier/Tier bezeichnet und wiegt zwischen 35-50 kg. Die Hirsche (männlich) können eine Körperlänge bis zu 175cm und ein Körpergewicht bis zu 120 kg aufweisen. Charakteristisch ist das Schaufelgeweih, welches bis zu 70cm lang werden kann und im März/April abgeworfen wird. Das neu geschobene Geweih wird Ende August verfegt, d.h. Hirsche reiben dann die fellähnliche Haut, den sogenannten Bast, der das Geweih zur Nährstoffversorgung während des Wachstums umhüllt, an Stämmen und Zweigen ab.
Lebensraum und Lebensweise:
Das anpassungsfähige Damwild bevorzugt deckungsreiche Laub- und Mischwälder mit Freiflächen und Lichtungen und besiedelt unterschiedliche, vor allem lichtere Wald-Lebensräume. Die tag- und nachtaktiven Tiere sind sehr gesellig und bilden sogenannte Kahlwildrudel. Junge Damhirsche wiederum bilden „Junggesellenrudel“, wohingegen alte Hirsche sehr oft Einzelgänger sind.
Brunftzeit:
Während der Brunft von Oktober bis November nehmen die Damhirsche wenig Nahrung auf und verlieren in dieser Zeit viel Gewicht.
Ursprung und Verbreitung:
Der Rothirsch ist die größte freilebende heimische Wildart und wird auch als König des Waldes bezeichnet. Das natürliche Verbreitungsgebiet umfasst Europa und Zentral- und Westasien sowie Nordafrika. Rothirschreiche Länder in Europa sind v.a. Großbritannien (insb. Schottland), Deutschland, Österreich und Spanien.
Aussehen:
Männliche Tiere (Hirsche) erreichen in Europa eine Schulterhöhe von bis zu 150 cm und können bis zu 250 kg Lebendgewicht aufweisen. Weibliche Tiere (Hirschkühe) sind bis 120 cm schulterhoch und wiegen deutlich weniger als ihre männlichen Artgenossen.
Das Sommerfell ist rotbraun, daher leitet sich auch der Name Rothirsch ab. Das Winterfell hingegen ist dunkelgrau bis braungrau. Zu Beginn der Paarungszeit tragen die älteren Hirsche am Hals eine mächtige Brunftmähne, die sie beim Haarwechsel im Frühjahr wieder verlieren.
Die Hirsche tragen ein Geweih, das bis zu 15 kg schwer werden kann. Es wird Ende Februar bis April abgeworfen und bis zum Frühherbst wieder komplett aufgebaut, das Geweih wird ab den Monaten Juni/Juli gefegt, d.h. Hirsche reiben dann die fellähnliche Haut, den sogenannten Bast, der das Geweih zur Nährstoffversorgung während des Wachstums umhüllt, an Stämmen und Zweigen ab. Hirschkühe tragen wie die Kälber kein Geweih, diese werden daher auch als Kahlwild bezeichnet.
Lebensraum und Lebensweise:
In Mitteleuropa kommt das Rotwild heute vorwiegend in Waldgebieten vor. Rotwild ist sehr gesellig, lebt aber bis auf die Brunftzeit nach Geschlechtern getrennt: Die Hirsche bis zur Brunft im Hirschrudel, alte Hirsche auch allein, Hirschkühe und ihre Kälber sowie die Jungtiere des Vorjahres (Spießer und Schmaltiere) im Kahlwildrudel.
Brunftzeit:
Die Paarungszeit findet in Mitteleuropa im September/Oktober statt. Die Platzhirsche sind während der Brunft damit beschäftigt die Hirschkühe gegen Rivalen zu verteidigen, um sich so mit möglichst vielen von ihnen fortpflanzen zu können. Zwischen ebenbürtigen Gegnern kann es zu heftigen Kämpfen kommen, schwächere Hirsche werden durch Drohrituale abgeschreckt.
Ursprung und Verbreitung:
Steinböcke gehören zur Gattung der Ziegen (Capra). Als echte Vertreter der Wildziegen, kommen sie in verschiedenen Unterarten über Eurasien und Nordost-Afrika verbreitet vor. Steinböcke sind auf ihren Lebensraum in den Felsregionen der Hochgebirge spezialisiert. Durch diese Ansprüche ist die Gesamtpopulation relativ stark verstreut und folglich auch genetisch recht verarmt.
Aussehen:
Beim Steinwild tragen beide Geschlechter nach hinten gebogene Hörner. Das Gehörn der Böcke kann über einen Meter lang werden, ist im Querschnitt dreieckig und hat Wülste an der Vorderseite. Die Hörner der Geißen (weibliches Steinwild) hingegen werden kaum länger als 30 Zentimeter, sind knotenlos und im Querschnitt rundlich. Generell sind Böcke deutlich plumper und massiger als die Geißen. Diese werden im Schnitt nur etwa 40 Kilogramm schwer und wirken dabei recht grazil.
Das Fell der Tiere erscheint gräulich im Sommer. Das Winterfell ist dunkler, graubraun mit hellem Unterhaar und hat eine ausgezeichnete Isolierwirkung. Temperaturen bis -35 Grad Celsius stellen für Steinböcke kein Problem dar. Im Frühjahr wird das Fell gewechselt. Dabei werden das letztjährige Sommer- und das aktuelle Winterfell gegen ein neues Sommerfell getauscht.
Lebensraum und Lebensweise:
Steinwild ist speziell an das Leben in den Felsregionen der Hochgebirge oberhalb der Baumgrenze angepasst. Die Tiere sind trotz ihrem zunächst plump wirkenden Erscheinungsbild ausgezeichnete Kletterer und ungeheuer wendig.
Erwachsene Weibchen und Jungtiere beider Geschlechter bis zu einem Alter von etwa 2 Jahren leben ganzjährig in lockeren, hierarchiefreien Gruppen zusammen, sogenannten "Fahlwildrudeln". Die Böcke finden sich ebenfalls zu Rudeln zusammen, diese lösen sich jedoch jährlich zur Paarungszeit (Brunft) auf. Manche Böcke schließen sich nach der Verpaarung für einige Zeit den Damen an, spätestens im Frühjahr jedoch suchen sie sich ein neues "Bockrudel". Andere Böcke hingegen finden sich gleich nach der Brunft, bereits im Spätwinter, wieder in einer reinen Herrenrunde ein.
Brunftzeit:
Die Brunft des Steinwilds findet etwa von Ende November bis Anfang Januar statt. In diesen Wochen begleiten jeweils mehrere Böcke ein Geißenrudel ("Kommunalbrunft"). Es kommt jedoch nur der dominante Bock zum Zug. Kämpfe zwischen den Rivalen kommen trotzdem relativ selten vor, da die Rangfolge normalerweise bereits vor der Paarungszeit im Bockrudel festgelegt wurde.
Ursprung und Verbreitung:
Die Hausziegen, wie unsere Bergziegen eigentlich heißen, stammen von den Wildziegen ab, genauer von der Bezoarziege. Ursprünglich war die Wildziege im westlichen Asien zuhause (Türkei, Kaukasus, Afghanistan und Pakistan). Von dort verbreitete sie sich über Arabien und Griechenland in die ganze Welt.
Aussehen:
Wildziegen haben bis zu 1,3 m lange Hörner, einen stämmigen Körperbau, kräftige Glieder und breite Hufen. Sie werden bis zu 95 kg schwer und bis zu 160 cm lang (ohne den bis zu 20 cm langen Schwanz). Durch die Haustierhaltung (seit 11. Jahrtausend v. Chr.) veränderte sich allmählich das Aussehen der Tiere - sie wurden kleiner, und auch ihre Hörner schrumpften. Zicken (weiblich) als auch Böcke (männlich) haben Hörner - nur sind die der Männchen größer.
Lebensraum und Lebensweise:
Ziegen sind wahre Überlebenskünstler: Sie bevölkern Gebirge bis zu 4,2 km ü. NN, sind aber auch in Wüsten und Wäldern zuhause.
Sobald es morgens dämmert, werden Ziegen aktiv und gehen auf Nahrungssuche. Nur wenn es sehr heiß ist, halten sie tagsüber Siesta und fressen nachts. Ziegen leben immer in Herden, die durchschnittlich 5 bis 25 Tiere groß sind.
Brunftzeit:
Im Herbst ist Brunftzeit bei den Ziegen und die Männchen kämpfen um ihren Platz in der Herden-Rangordnung.