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Historische Wohn-, Bauern- und Gasthäuser

Rechts von der Landstraße 339, die von Saarwellingen nach Reisbach führt, liegt in einem schönen Wiesental der Labacher Hof.
Er hat seinen Namen vom Labach, der, vom Hoxberg kommend, in Saarwellingen zum Ellbach führt und dann bei Roden in die Saar mündet. In früheren Zeiten hieß das Anwesen Heinscheider-, Hengster oder Hunischeider Hof.

Bereits im 13. Jahrhundert wird der Hof zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Mit Kaufvertrag aus dem Jahre 1262 verkauft Nikolaus Vogt von HUNOLSTEIN, für 100 Metzer Denare den Hof HUNESCEIT mit allen Gütern, Leibeigenen, Äckern, Wiesen, Waldungen, Wasser und Weiden an das Nonnenkloster Fraulautern. Die Wichtigkeit der Urkunde wird deutlich durch die Zeugenunterschriften von Heinrich, Erwählter zu Trier, Domprobst Symon, Graf Heinrich von Salm und Dietrich von Hagen. Bereits 1235 hatte der Vater des Verkäufers Vogt Hugo von HUNOLSTEIN der Abtei Fraulautern den Zehnten und das Patronatsrecht der Kirche von Schwarzenholz geschenkt. Damit legte er der Abtei den Grundstein für den späteren, vollständigen Besitz der Reichsherrschaft Schwarzenholz, zu der auch Labach und der Labacher Hof bis zur französischen Revolution gehörte. Die Herren von HUNOLSTEIN werden in der Geschichte des Klosters Fraulautern öfter genannt. Sie waren mit den Herren von Schwarzenberg verwandt. Burg Hunolstein im Kreis Bernkastel kann als ihre Stammburg bezeichnet werden. Diese gehörte bis zum 13. Jahrhundert den Grafen von KASTEL und ihren Erben, den Grafen von SALM. Die Hunolsteiner waren anfänglich nur deren Vögte und wurden erst später in den Grafenstand erhoben.


Über 600 Jahre später, im Jahr 1908, kaufte Nikolaus Fontaine aus Fraulautern den 98 ha großen Labacher Hof, der sich bis heute im Familienbesitz befindet. Die letzte Äbtissin von Fraulautern, Marie Sophie Baronin von Neuenstein, ließ 1787 das Wohngebäude in seiner jetzigen Gestalt errichten. Wappen der Erbauerin, Jahreszahl und Inschrift prangen über dem Eingang. Eine alte Mühle in der Nähe der St. Annen-Kapelle beim Labacher Hof wurde im Jahr 1917 wegen Baufälligkeit abgerissen. Sie war 1738 erbaut worden. Die St. Annen-Kapelle war kurz vor der Jahrhundertwende vom ehemaligen Hofbesitzer Ruf abgerissen worden; die Familie Fontaine erbaute im Jahr 1933 an ihrer Stelle eine neue St. Annen-Kapelle.

Das älteste Bauernhaus im Ortsteil Reisbach befindet sich in der Pickardstraße. Es wird im Volksmund „Schuhhannesen-Haus“ genannt. Das Gebäude wurde in mühevoller Kleinarbeit saniert und dient heute nur noch als Wohnhaus.

Die Landesherrin der „Freien Reichsherrschaft Schwarzenholz“, die Äbtissin A. Maria Geispitzheim (1720-1730) erteilte dem Johann Sebastian Mayer die Genehmigung, in Schwarzenholz eine Mühle mit Teich und einen Mühlengraben zu errichten. Der Vater des Erbauers hieß Conrad, damals Kunz genannt. Diesen Namen übertrug man auf die Mühle und nannte sie "Kunzenmühle". Da die Mühle auch zum Mahlen von Lohe erbaut worden war, wurde sie auch Lohmühle genannt.

Die Mühle selbst wurde im Jahr 1975 wegen Baufälligkeit abgerissen. Danach befand sich an dieser Stelle ein Ausflugslokal mit Namen „Kunzenmühle“, welches seine Pforten inzwischen auch geschlossen hat. Seit den 2010er Jahren werden die Gebäude auf dem Grundstück zu landwirtschaftlichen und wohnlichen Zwecken genutzt.

Die Hausermühle liegt unmittelbar an der früheren Banngrenze Saarwellingen-Schwarzenholz und gehört zu den drei Mühlen, die von der Abtei Fraulautern gebaut bzw. auf ihre Initiative hin gegründet wurden. In ihrer Nähe befinden sich acht Eichenbäume und eine Buche, die als Naturdenkmal ausgewiesen sind. Heute beherbergt die Mühle einen landwirtschaftlichen Betrieb.

1739 wurde die klösterliche Bannmühle auf Anordnung der Äbtissin von Fraulautern in der heutigen Mühlenstraße im Ortsteil Schwarzenholz erbaut. Dies bezeugt der über der Haustüre der Bannmühle eingemauerte Wappenstein mit einer lateinischen Inschrift: „Hat errichtet die Ehrwürdige Hochachtbare Maria Theresia von Saint Ignon, Äbtissin von Fraulautern. (übersetzt)“. Das Chronogramm der römischen Zahlen ergibt die Jahreszahl 1739.

Diese klösterliche Bannmühle, die in der Nähe der jetzigen Pfarrkirche steht, war wohl die Wichtigste der Abtei. Die Mühle wurde vom Bach, der vom "Wallenborn" kommt, gespeist. Pächter waren das Ehepaar Peter Blass und Anna Jungmann. Der Mühlenteich blieb in verkleinerter Form bis 1950 erhalten. Die Mühle war bis ca. 1800 in Betrieb und wurde durch die Franzosen 1803 für 3000 Francs verkauft.

Das Gebäude diente später als Wohnhaus, jedoch steht es inzwischen leer. Der Wappenstein über der Haustür wurde unter Denkmalschutz gestellt.

 

Gasthof Kaiserhof, später und heute noch "Nassauer Hof", an der Ecke Schlossplatz – Schlossstraße (früher Kirchenstraße). Friedrich Klein (1847 – 1898) ließ das Haus erbauen, sein Sohn Nikolaus Kein (1875 – 1950), genannt „Fritz sein Nikla“, übernahm nach seinem Tod den Gasthof. 1980 hieß der Besitzer Heinrich Dräger-Mahler.

Das "Gasthaus zur Reichskrone" befand sich im Saarwellinger Ortskern, Ecke Schloßplatz und Bahnhofstraße. Erster Besitzer war Hirsch Weil (+ 1857). Sein Sohn Feis Weil führte das Gasthaus bis 1863. Er verkaufte sie für 1800 Taler an Johann Schröder und wanderte in die USA aus. Späterer Inhaber war Johann Bilsdorfer. In dem nach dem 2. Weltkrieg völlig umgebauten Eckhaus befand sich die Kreissparkasse.