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Kommunale Wärmeplanung in Saarwellingen

Ein Schritt in Richtung klimafreundlicher Zukunft

Deutschland soll laut Bundes-Klimaschutzgesetz bis 2045 klimaneutral werden und sich somit von fossilen Brennstoffen unabhängig machen. Die sogenannte Wärmewende spielt hierbei eine zentrale Rolle, stellt jedoch gleichzeitig eine große Herausforderung für den Gebäudesektor dar. Der Betrieb der Gebäude verursacht in Deutschland ca. 35 % des Endenergieverbrauchs und etwa 30 % der CO₂-Emissionen. Hiervon werden knapp 70 % durch Heizen und ca. 13 % durch die Warmwasseraufbereitung verursacht1.  
Mit dem am 1. Januar 2024 in Kraft getretenen "Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze" sind die Kommunen verpflichtet, bis 2028 einen kommunalen Wärmeplan zu erstellen. Dieser Plan legt fest, wie die Wärmeversorgung in den einzelnen Gebieten der Gemeinde zukünftig gestaltet wird. Ziel ist es, einen machbaren und wirtschaftlich tragfähigen Weg zu einer sicheren und klimafreundlichen Wärmeversorgung zu finden.
Ein kommunaler Wärmeplan gibt Aufschluss darüber, welche Energieträger in den einzelnen Ortsteilen zukünftig genutzt werden, welche Gebiete sich für neue Wärmenetze eignen und wo weiterhin individuelle Heizlösungen erforderlich sind. Damit erhalten die Bürgerinnen und Bürger eine wertvolle Orientierungshilfe für ihre zukünftige Heizungswahl.

Link zum Informationsportal zur Kommunalen Wärmeplanung und Wärmewende im Saarland

Saarwellingen startet mit der kommunalen Wärmeplanung

Die Gemeinde Saarwellingen hat in Zusammenarbeit mit der IZES gGmbH im März 2025 die Erstellung ihres kommunalen Wärmeplans gestartet. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative. Der Förderzeitraum erstreckt sich vom 1. Januar 2025 bis zum 31. Dezember 2025, mit einer Förderquote von 90 % in Höhe von 69.020,00 Euro (Förderkennzeichen: 67K28288).

Ablauf der kommunalen Wärmeplanung

Der Prozess folgt einer klaren Struktur, die durch den Fördermittelgeber vorgegeben ist:

  1. Analyse der aktuellen Situation: Zunächst wird der Gebäudebestand sowie der Wärmebedarf in Saarwellingen erfasst. Dabei werden sowohl öffentliche Liegenschaften als auch private, gewerbliche und industrielle Gebäude berücksichtigt. Hierzu erfolgt, unter Berücksichtigung aller datenschutzrechtlichen Vorgaben, eine umfassende Datenerhebung und -auswertung.
  2. Ermittlung erneuerbarer Wärmequellen: Im Anschluss werden die Potenziale für erneuerbare Energien vor Ort untersucht.
  3. Entwicklung von Zukunftsszenarien: Für die Jahre 2030, 2035, 2040 und 2045 werden verschiedene Zielszenarien entwickelt.
  4. Erstellung einer Wärmewendestrategie: Abschließend wird eine langfristige Strategie mit konkreten Maßnahmenvorschlägen für die Gemeinde erarbeitet.
    Bedeutung für Betriebe und Unternehmen

Die Wärmeplanung betrifft nicht nur Privathaushalte, sondern auch Unternehmen. Einerseits müssen sich Betriebe als Wärmeverbraucher zukünftig klimaneutral aufstellen und anderseits kann potenzielle Abwärme der Betriebe eine Rolle für die Wärmeversorgung spielen.

Transparenz und Einbindung der Bürgerinnen und Bürger

Die Gemeinde Saarwellingen legt großen Wert auf eine transparente Kommunikation und aktive Bürgerbeteiligung. Daher wird der Planungsprozess kontinuierlich durch Öffentlichkeitsarbeit begleitet. Bürgerinnen und Bürger werden regelmäßig über den aktuellen Stand informiert. Zudem sind im Laufe des Jahres Informationsveranstaltungen in den einzelnen Ortsteilen geplant.
Mit der kommunalen Wärmeplanung setzt Saarwellingen einen wichtigen Schritt in Richtung klimafreundlicher Zukunft und einer nachhaltigen Wärmeversorgung für kommende Generationen.

1Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) 2023: Energieeffizienz in Zahlen. Entwicklungen und Trends in Deutschland 2022. S.67 ff